Zahlreiche (Natur-) Katastrophen der jüngeren Vergangenheit, wie z. B. Erdbeben, Vulkanausbrüche und Überschwemmungen - aber auch andere Großschadenslagen (u. a. Unfälle in der chemischen Industrie mit einem Austritt von gesundheitsgefährdenden Stoffen sowie Unfälle in Kernreaktoren) haben immer wieder gezeigt, daß lokale bzw. regionale Einsatzkräfte sowohl in personeller, als auch in organisatorisch-führungstechnischer sowie nicht zuletzt in materiell-technischer Hinsicht an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit geraten und mitunter zweifellos überfordert sind.
Wenngleich diese Feststellung in besonderem Maße natürlich für infrastrukturell ohnehin eher schwach entwickelte Länder gilt, haben die Terroranschläge des 11. September 2001 in den USA erkennbar werden lassen, daß durchaus auch (oder gerade?) in hochtechnisierten Gesellschaften Krisensituationen auftreten können, in denen mit den begrenzten Möglichkeiten der örtlich zuständigen Gefahrenabwehr keine bzw. kaum eine ausreichende Hilfeleistung sichergestellt werden kann.
Davon abgesehen, daß in solchen Fällen zunächst auch die Ressourcen benachbarter Sicherheitsdienste und Hilfesorganisationen genutzt werden können, ist eine weitere Verstärkung des Einsatzpersonals und eine zusätzliche Aufrüstung mit technischem Spezialgerät stets denkbar und oftmals wünschenswert.
Vor diesem Hintergrund hat die Feuerwehr Thalburg - auf eine Anregung der Bundesregierung und in enger Kooperation mit dem Technischen Hilfswerk, dem Bundesinnenministerium, der Bundeswehr, Vertretern der Hilfsorganisationen sowie der Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz - bereits im Jahre 2000 die Initiative ergriffen und die Gründung einer weltweit agierenden Task Force angesrebt, die im Sinne einer SEG mit freiwilligem Personal der Feuerwehr zum Einsatz kommt.
Die insgesamt 250 Mitglieder des "Thalburg International Fire & Rescue-Service" (TBI FIRE) - so der offizielle Name - haben eine umfassende Zusatzausbildung absolviert, in der sie für Einsätze in den verschiedensten Klimazonen und Schadensszenarien, unter den verschiedensten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen einsatztaktisch sowie auch psychologisch vorbereitet worden sind.
Die technische Ausstattung des TBI FIRE wird erst nach einem konkreten Hilfeersuchen der örtlich zuständigen Krisenstäbe aus den Beständen der Feuerwehr bedarfsgerecht zusammengestellt, in Abrollbehälter bzw. LKW und MTF verladen und - soweit möglich - durch die Bundeswehr an den Einsatzort transportiert.
Vorgesehen und innerhalb kurzer Zeit möglich ist hier beispielsweise der Einsatz von schwerem Bergungs- und Räumgerät des Hilfeleistungszuges, von GTLF des LZ-Großbrand oder des ABC-Spür- und Messfahrzeugs Fuchs, das in dieser Form übrigens weltweit einmalig ist.
Wohlgemerkt bleibt die Einsatzbereitschaft und die eigene Versorgung mit Reserve- und Nachschubmaterialien der Feuerwehr Thalburg auch bei Einsätzen des Thalburg International Fire & Rescue-Service in vollem Umfang sichergestellt.
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