Im Psychosozialen Notfalldienst (PND) der Feuerwehr Thalburg haben sich Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeiter und Seelsorger mit besonders weitergebildeten Einsatzkräften als psychosoziale Notfallhelfer (PNH) zusammengeschlossen, um – was offenbar eine Seltenheit ist – in den verschiedensten Notfallsituationen gemeinsam und einander sinnvoll ergänzend tätig zu werden: Der PND wird angefordert, um Menschen nach belastenden Ereignissen Psychische Erste Hilfe zu leisten, unverletzte Notfallbetroffene, Angehörige, Hinterbliebene und Sterbende zu begleiten, Todesnachrichten zu überbringen und die Einsatzleitung in psychosozialen Fragestellungen zu beraten und zu unterstützen.
Auch die Gesprächsführung mit Personen, die ihren Suizid ankündigen, gehört zu den Aufgaben des PND, und schließlich ist der PND – gemeinsam mit dem Kriseninterventionsteam der Feuerwehr Thalburg – auch für die psychosoziale Unterstützung (PSU) von Einsatzkräften zuständig.
Bei Bedarf vermittelt der Psychosoziale Notfalldienst weitere Hilfsangebote – beispielsweise eine Traumaakuttherapie für Betroffene, und darüber hinaus organisiert der PND psychoeducative Schulungsveranstaltungen für unterschiedliche Berufsgruppen und Personenkreise, die möglicherweise ebenfalls mit Notfallsituationen konfrontiert werden können: Neben den Mitarbeitern der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sind dies auch Pflegekräfte, Polizisten, Lehrer, Erzieher und Eltern.
Vor diesem Hintergrund kooperiert der PND mit zahlreichen Institutionen und Einrichtungen wie z. B. den Sozial-, Arbeits-, Jugend- und Ordnungsämtern der Stadtverwaltung, den Opferschutzbeauftragten der Polizei, verschiedenen Selbsthilfegruppen, den kirchlichen Familien- und Erziehungsberatungsstellen sowie der Telefonseelsorge. Die Universität Thalburg begleitet den PND im Rahmen eines Forschungsprojekts wissenschaftlich und evaluiert die Arbeit des PND im Sinne einer externen Qualitätssicherung.
Bei den Einsatzfahrzeugen des Psychosozialen Notfalldienstes handelt es sich um zwei BMW 535i sowie einen MB Vito 100 D. Diese Fahrzeuge wurden aus Rücksichtnahme auf die zu betreuenden Menschen in den jeweiligen Serienfarben belassen und lediglich mit Funkgeräten im 4m und 2m-Band sowie verdeckt eingebauten Sondersignalanlagen bzw. Rundumkennleuchten mit Magnethalterungen ausgestattet. Zum Schutz der Insassen (z. B. vor Pressefotografen und Schaulustigen an der Einsatzstelle) lassen sich die Scheiben des hinteren Fahrgastraumes im MB Vito mit entsprechenden Vorhängen blickdicht verschließen.
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